Auf diesen Hundetrainer-Tipp schwört Moderatorin Laura Wontorra
Tierheime, Tierschutzorganisationen und Futterspenden spielen eine bedeutende Rolle, wenn es um das Wohlergehen von Tieren geht. Moderatorin Laura Wontorra, 34, hat genau diese Themen zu ihrem Herzensprojekt gemacht.
Erst kürzlich erlebte sie hautnah, wie anspruchsvoll und bedeutsam diese Arbeit ist, als sie die Tiertafel in Hamburg besuchte. GALA traf sie vor Ort, wo sie tatkräftig mit anpackte und mit uns über ihr Engagement und Hundeerziehung sprach. Dabei betonte sie, dass auch ihr Hund Milo über eine Tierschutzorganisation zu ihr kam und dass das Leben an seiner Seite natürlich schön, aber hin und wieder auch ganz schön turbulent sein kann …
Laura Wontorra im GALA-Interview
GALA: Bereits zum dritten Mal in Folge setzen Sie sich gemeinsam mit dem Tiernahrungshersteller für Tierheime und Tiertafeln in ganz Deutschland ein. Woher kommt Ihre Tierliebe und Ihr großes Engagement?
Laura Wontorra: Ich bin mit Tieren aufgewachsen. Wir hatten immer Hunde bei uns zu Hause, die wir auch über den Tierschutz bekamen. Daher kommt meine tiefe Verbindung zu diesem Thema.
Was macht die Zusammenarbeit der Tiertafel so besonders und wichtig für Sie?
Ich freue mich sehr, dass ich gemeinsam mit der Aktion PURINAhilft eine Futterspende an die Tiertafel Hamburg übergeben und an bedürftige Tierbesitzer:innen verteilen durfte. Allein in Hamburg können durch die Spende 14.000 Hunde- und Katzennäpfe gefüllt werden, deutschlandweit werden es sogar 100.000 sein. Diese Spende an die Tiertafel Hamburg kommt Menschen zugute, die die Futterkosten für ihre Vierbeiner nicht mehr alleine stemmen können. Hier kommen Menschen hin, bei denen die finanziellen Mittel knapp sind, häufig aus sozial schwächeren Regionen. Es kommen aber auch Menschen, die gerade ihren Job verloren haben und auf Hilfen angewiesen sind. Diese Gelder reichen häufig nicht aus, um neben sich selbst auch noch ein Haustier ernähren zu können. Viele Menschen geraten aber auch durch besondere Umstände oder Schicksalsschläge in eine schwere Lebenslage. Es berührt mich tief, wie groß der Bedarf ist und wie viele Menschen Unterstützung benötigen. Durch alle Menschen, die hier mithelfen, wird ermöglicht, dass geliebte Haustiere weiterhin bei ihren Besitzer:innen bleiben können und weniger Tiere in Tierheimen abgegeben werden müssen.
Sie selbst haben einen Hund an Ihrer Seite. War die Anschaffung eine langüberlegte Entscheidung?
Tatsächlich ja. Es hat sehr, sehr lange gedauert, bis ich mir sicher war, einen Hund mit meinem Job vereinen zu können. Man muss dem Tier einfach gerecht werden können. Aber ich habe gemerkt, dass es geht und dann kam Milo aus dem Tierschutz vor drei Jahren zu mir.
Warum haben Sie sich für einen Hund aus dem Tierschutz entschieden?
Weil ich es von zu Hause nicht anders kenne. Ich verurteile niemanden, der zum Züchter geht und sagt, ich möchte eine bestimmte Rasse haben. Für mich war sofort klar, ich möchte einen Hund aus dem Tierschutz haben und dem einfach eine zweite Chance im Leben geben.
Vermutlich nicht immer eine leichte Aufgabe, oder?
Das ist eine, wie ich finde, sehr bewusste Entscheidung, weil so ein Tier ja schon einmal enttäuscht wurde. Das heißt, dieses Tier darf man nicht noch einmal enttäuschen. Und deswegen appelliere ich auch immer daran, wenn man sich für einen Tierschutzhund entscheidet, sollte man bitte gründlich darüber nachdenken. Kriege ich das hin? Habe ich genug Hilfe, wenn ich arbeite? Ich finde Arbeit und Haustier geht. Man muss es sich nur gut überlegen und man muss organisiert sein.
Sie setzen sich auch für die Initiative "Pets at Work" ein. Wie klappt das bei Ihnen mit Milo und der Arbeit?
Ich habe mich schon im Vorfeld um eine Betreuung gekümmert. Das war mir total wichtig zu wissen, wo Milo gut aufgehoben ist, wenn ich mal keine Zeit habe. Meine Familie unterstützt mich sehr und nimmt ihn immer gerne. Aber ich habe auch das Glück, finanziell so aufgestellt zu sein, dass ich mir eine professionelle Hundebetreuung leisten kann. Das können leider nicht alle Menschen, ich weiß das sehr zu schätzen. Aber das Beste ist, dass ich ihn viel mit zur Arbeit nehmen kann! Am Set ist er immer der Star.
Wirklich, das geht am Set mit Hund?
Ja, total! Er benimmt sich super. Wenn ich zum Beispiel in der Maske bin, legt er sich ganz brav ins Körbchen, als würde er verstehen, das jetzt Ruhephase ist. Von Anfang an hat es gut mit Milo geklappt, weil er lieb ist. Nur mit anderen Hunden ist es manchmal ein bisschen schwierig …
Inwiefern schwierig?
Na ja, er ist ein Rüde und ein Terrier – eine richtige Promenadenmischung (lacht). Ich würde sagen, es hängt auch von seiner Tagesform ab, er hat auch seine Periode und Stimmungsschwankungen. Manchmal begegnet uns ein Golden Retriever beim Spazieren. Milo freut sich, alles ist cool und sie spielen. Drei Tage später treffen wir den Hund wieder und meiner knurrt.
Sie sind natürlich auch viel unterwegs mit dem Hund. Wie klappt das?
Ich bin beruflich viel unterwegs, aber ich habe beispielsweise das Autofahren früh mit ihm trainiert. Das hat mir meine Hundetrainer empfohlen. Milo wollte kein Auto fahren und sie gab mir den Tipp nicht aufzugeben und es weiter zu trainieren – make it fun!
Welches ist der beste Erziehungstipp, den Ihnen die Hundetrainerin gegeben hat?
Einfach mal den Hund nicht zu beachten. Das fällt mir nicht immer leicht. Ich bin sehr auf Milo fixiert, weil ich ab und zu beruflich weg muss und er woanders ist. Sobald er wieder bei mir ist, freue ich mich und verhätschele ihn. Aber ich muss ihn auch mal lassen. Ein Hund muss genau wissen, wo sein Platz ist, wann es Futter gibt, wann es raus zum Spielen geht, wann Kuschelzeit ist. Es ist wie mit der Kindererziehung – Routine und Grenzen zu setzen ist auch bei der Hundeerziehung wichtig.
Hundeerziehung scheint keine leichte Aufgabe zu sein …
Nein, es kostet Zeit und Liebe. Aber das ist wirklich der beste Tipp, weil ich merke, wenn ich das durchziehe, entspannt sich Milo viel besser. In manchen Momenten lasse ich ihm bewusst seine Ruhephasen, in anderen rufe ich ihn aktiv zum Spielen oder Kuscheln zu mir und lege dann auch das Handy weg. Dann gibt es nur uns beide.
Was kann Sie an anderen Hundebesitzer:innen manchmal so richtig aufregen?
Ich bin ein sehr entspannter, ruhiger Mensch. So richtig bringt mich nichts auf die Palme. Was mich manchmal aufregt, wenn zwei Hunde sich ankläffen und viele Hundebesitzer:innen dann stehen bleiben. Und ich denke, das bringt der Situation jetzt irgendwie gar nichts. Im besten Fall geht man einfach weiter und jeder nimmt seinen Hund an die kurze Leine beim Vorbeigehen. Und dann haben wir es doch gelöst. Dieses Stehenbleiben und Meckern, das stresst den Hund, das stresst mich. Da würde ich mir manchmal ein bisschen mehr Entspannung wünschen.
Apropos Hundeerziehung und Kindererziehung. Oft bringen Kindern ihre Eltern leicht in unangenehme Situationen – mit Hunden ist es ähnlich. Hat Milo Sie schon in eine peinliche Lage gebracht?
Wir waren auf Sylt am Strand spazieren und Milo hat plötzlich an die Strandtasche eines Badegastes gepinkelt und die waren aber gerade im Wasser. Ich bin dann ans Wasser und habe laut gerufen, dass es mir leidtäte und mein Hund an ihre Tasche gepinkelt hätte und ich die Tasche ersetzen würde oder die Reinigung zahlen. Zum Glück waren die total cool und verständnisvoll. Aber solche Turbulenzen gehören für mich als Hundemama von Milo eben auch dazu (lacht).
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