Schwanger + depressiv: Diese Promis litten unter postpartaler Depression
„Die Schwangerschaft in vollen Zügen genießen“ ist leicht gesagt. Das stellt auch Melanie Müller fest, die derzeit mit ihren Nerven kämpft. Sie ist im siebten Monat schwanger und laut eigenen Angaben in einer „kleinen Depressionsphase“. GALA stellt prominente Frauen vor, die ganz ehrlich über ihre zerrissenen Gefühle während und nach der Schwangerschaft gesprochen haben.
Eine Schwangerschaft ist eine emotionale Achterbahnfahrt
Eine Depression in der Schwangerschaft und nach der Entbindung kann sich unterschiedlich äußern. Einige Frauen sind sehr traurig, andere machen sich Sorgen um ihr Kind oder werden von Schuldgefühlen geplagt. Etwa zwölf von 100 Frauen haben laut der „Patienten Information“ in der Schwangerschaft eine Depression. Grund dafür sind oft die Ängste vor der zukünftigen Rolle und die körperlichen Veränderungen. Stars wie Mariah Carey und Beyoncé haben sich durch die Gewichtszunahme so sehr unter Druck gesetzt gefühlt, dass sie die Schwangerschaft kaum genießen konnten.
50 bis 80 Prozent aller Mütter zeigen in den ersten Woche nach der Entbindung Symptome des sogenannten Babyblues, einer kurz dauernden depressiven Verstimmung. Bei 15 von 100 Frauen entwickelt sich daraus eine postpartale Depression.
Gwyneth Paltrow hat sich wie eine Zombie-Mutter gefühlt
Gwyneth Paltrow und ihre Tochter Apple bei einem Coldplay-Konzert im Londoner Hyde Park im Juli 2005.
Gwyneth Paltrow und ihre Tochter Apple bei einem Coldplay-Konzert im Londoner Hyde Park im Juli 2005.
So hat es auch Gwyneth Paltrow erlebt. Sie und ihr heutiger Ex-Freund Chris Martin haben zwei gemeinsame Kinder. Als Tochter Apple 2004 zur Welt kam, war die frisch gebackene Mutter auf Wolke sieben. Doch als zwei Jahre später Sohn Moses folgte, war alles anders. „Ich fühlte mich wie ein Zombie. In meinem Herzen konnte ich nichts fühlen. Ich hatte überhaupt keine Emotionen. Ich fühlte mich nicht verbunden“, versuchte die Schauspielerin Jahre später gegenüber dem US-Magazin „Good Housekeeping“ die Situation in Worte zu fassen. Während Musiker Chris Martin schnell verstand, wie ernst die Lage seiner Frau war, wollte diese sie nicht akzeptieren: „Ich dachte, bei einer postpartalen Depressionen wäre man jeden Tag in Tränen aufgelöst und nicht in der Lage, das Kind zu betreuen.“ Wie unterschiedlich postpartale Depressionen aber sein können, musste sie erst lernen. „Ich dachte, ich sei eine schreckliche Mutter und ein ganz schrecklicher Mensch.“ Heute liebt sie ihre beiden Kinder gleichermaßen und kann das Muttersein in vollen Zügen genießen.
Hayden Panettiere denkt, nach der Depression eine bessere Mutter zu sein
Eine Schauspielkollegin machte eine ähnliche Erfahrung. Im Dezember 2014 erblickte die kleine Tochter von Hayden Panettiere und Wladimir Klitschko das Licht der Welt. Nach der Geburt verfiel die US-Amerikanerin in eine postpartale Depression. Während sich der Boxer über den Familienzuwachs freute, konnte Hayden Panettiere die Liebe zum Kind nicht zulassen. Im Oktober 2015 entschied sie sich daher für eine Therapie. Nur wenige Monate später kehrten die depressiven Gedanken jedoch zurück, und sie begab sich erneut in psychiatrische Behandlung. „Man fühlt sich nicht wie man selbst“, erklärte die Mutter 2017 rückblickend in der US-Show „Good Morning America“. Sie habe viel Zeit gebraucht, um sich in der Mutterrolle einzufinden. „Ich glaube, ich bin deshalb heute auch eine bessere Mutter, weil man diese Verbindung zum eigenen Kind nie wieder als selbstverständlich hinnimmt“, sagte sie in der TV-Show.
Mit diesem süßen Familienfoto macht Hayden Panettiere den Trennungsgerüchten den Garaus.
Mit diesem süßen Familienfoto macht Hayden Panettiere den Trennungsgerüchten den Garaus.
Die postpartale Depression ließ Brooke Shields an Selbstmord denken
Brooke Shields gehörte zu den ersten Promi-Damen, die gegen das Stigma der postpartalen Depression gekämpft haben. Sie hat sogar ein Buch mit dem Titel „Ich würde dich so gerne lieben. Über die große Traurigkeit nach der Geburt“ geschrieben. In dem Erfahrungsbericht thematisiert sie ausführlich ihre Emotionen nach der Entbindung ihrer ersten Tochter. Während ihrer postpartalen Depressionen habe sie an Selbstmord gedacht und ihr Baby nicht einmal anschauen können, sagte die Schauspielerin der US-Zeitschrift „People“.
Wegen der Depression kann sich Adele kein zweites Kind vorstellen
Adele
Adele
Auch Sängerin Adele musste die dunklen Seiten des Mutterseins kennenlernen. Frauen, die wie Adele schon früher in ihrem Leben von depressiven Gedanken eingeholt wurden, sind besonders anfällig für eine postpartale Depression. Gegenüber „Vanity Fair“ hat der Weltstar 2016 diese Erfahrung geteilt: „Ich hatte eine richtig schlimme postpartale Depression, nachdem ich meinen Sohn geboren hatte. Das hat mir Angst gemacht.“ Sie sei besessen von ihrem Baby gewesen und hatte dennoch ein schlechtes Gewissen, weil sie sich mal zwei Minuten für sich wünschte. „Mein Freund sagte, ich solle mit anderen Frauen sprechen, die schwanger waren, und ich meinte: ‚Scheiß drauf, ich häng nicht mit einem verdammten Haufen Muttis rum.'“ Es dauerte, bis sie ihre eigenen Vorurteile überwinden konnte. Heute weiß sie: „Es macht dich zu einer besseren Mutter, wenn du dir selbst eine bessere Zeit ermöglichst.“
Schwangere Stars
Glücklich für zwei
Die Depression während und nach der Schwangerschaft ist kein persönliches Versagen und kein Zeichen dafür, dass eine Frau eine schlechte Mutter ist oder ihr Kind nicht genügend liebt. Sollten auch Sie einen Gesprächspartner brauchen, finden Sie bei der Deutschen Depressionshilfe Unterstützung: 0800 / 33 44 533
Verwendete Quellen: Patienten Information, Good Housekeeping, Vanity Fair, Good Morning America, Deutsche Depressionshilfe
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