Abschied von Queen Elizabeth: Pony Emma wusste, dass sie "sie nie wieder reiten würde"
Nach einem großen Trauergottesdienst für Queen Elizabeth, † 96, mit internationalen Gästen in der Londoner Westminster Abbey am Montag, 19. September 2022, wurde der Sarg der Monarchin in einer Prozession nach Windsor gebracht. Der Wegesrand zum Schloss war von einem Blumenmeer übersäht, tausende Menschen warteten, um ein letztes Mal ihre Königin zu sehen. Und auch eine ganz besondere Weggefährtin stand dort: Emma, ihr Lieblingspony.
Queen Elizabeth: Lieblingspony Emma nimmt Abschied
Als der Trauerzug mit dem Sarg der Queen im Leichenwagen den Long Walk, einem von Bäumen gesäumten Weg, der nach Windsor Castle führt, entlang fuhr, fingen die Kameras einen berührenden Moment ein. Inmitten der für die Königin niedergelegten Blumen stand Terry Pendry, der Stallmeister der Queen, und hielt am Halfter ihr geliebtes Pony.
Bis ins hohe Alter hatte Queen Elizabeth an ihrem Lieblingshobby, dem Reiten, festgehalten. Zuletzt stieg sie dafür lieber auf Ponys als auf Pferde. Dabei bevorzugte sie Fell-Ponys, wie Emma eines ist. Sie gelten als robust und ruhig. Auch an ihrem 91. Geburtstag wurde die Queen noch beim Ausritt auf ihrem geliebten Pony am Ufer der Themse fotografiert.
Emma war bereits seit 20 Jahren an ihrer Seite, kein Wunder also, dass sie nun auch beim Abschied für die Rekord-Monarchin dabei sein durfte. "Es ist erst ein paar Monate her, dass die Königin beim Reiten im Park gesehen wurde. Wie viele Leute heute erwähnt haben, waren ihre beiden großen Leidenschaften Pferde und Hunde", erklärte "BBC News"-Kommentator David Dimbleby. "Es ist ein ziemlich rührender Anblick, dass Emma herausgebracht wurde, um die Prozession vorbeiziehen zu sehen."
Terry Pendry: Pony Emma hatte „eine Art sechsten Sinn“
Auch Terry Pendry ist mit Stolz erfüllt, wenn er an den Moment zurückdenkt, in dem er und Emma den Sarg der Queen in der Prozession vorbeiziehen sahen. "Es war eine Ehre und ein Privileg, Emma dabei zu haben, um sich ein letztes Mal von Ihrer Majestät zu verabschieden", erklärt der Stallmeister, der auch am Gottesdienst in der St. George's Chapel teilnahm und auf dem Anwesen lebt, gegenüber "Daily Mail". "Die Queen liebte Emma und ritt mehr als 20 Jahre auf ihr, also war es nur richtig, dass sie dabei war, und sie hat sich so tadellos benommen."
Noch im Juli, kurz vor ihrem jährlichen Sommerurlaub in Schottland, hatte Elizabeth II. Emma zu einem letzten Ausritt ausgeführt. "Ich reite seit Jahren mit der Königin, und das letzte Mal, dass sie auf Emma saß, war am 18. Juli – zwei Tage vor ihrer Abreise nach Balmoral", so Pendry. "Ich glaube, sie [Emma] hatte wahrscheinlich eine Art sechsten Sinn, dass Ihre Majestät sie nie wieder reiten würde, und sie machte ihr alle Ehre, indem sie so respektvoll dastand."
Bei all den Eindrücken von dem großen Staatsbegräbnis blieb ein liebevolles Detail für die Zuschauer:innen fast unbemerkt, das wohl auch den letzten Eisbrocken zum Schmelzen bringt. Emmas Sattel zierte das Lieblingskopftuch der Queen. Ein Detail, das Terry Pendry sich zu Ehren der Queen überlegt hatte: "Die Königin ritt immer mit einem weißen Schafspelzsattel, das war ihr Lieblingssattel, also habe ich dafür gesorgt, dass Emma diesen auch trug. Als letzten Schliff habe ich dann das Hermès-Kopftuch Ihrer Majestät auf den Sattel gelegt. Es war ihr Lieblingstuch, auf dem Pferde und Kutschen aufgedruckt waren."
Die Monarchin war vor allem bei ihren Ausritten aber auch Ausflügen zum Reitstall oder Pferderennen meist mit einem seidenen Kopftuch zu sehen. Auf einen Reiterhelm verzichtete sie, um ihre Frisur nicht zu ruinieren.
Queen Elizabeth sprach bis zuletzt von ihrer Liebe zu Pferden
Noch bis zum Schluss soll die Königin über "ihre Liebe zu ihren Pferden" gesprochen haben, berichtete auch John Warren, ihr persönlicher Berater für Pferderennen. Er habe noch das Wochenende vor ihrem Tod mit der Königin verbracht und mit ihr über ihre Pferde geredet. "Wir haben am Wochenende stundenlang zusammen gesessen und Pläne für die Zukunft geschmiedet", erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur "PA".
Nicht nur Emma nahm Abschied von ihrer Weggefährtin, auch die Corgis ihrer Majestät hatten am Montagnachmittag einen rührenden Auftritt, während diese zu ihrer letzten Ruhestätte in Windsor gebracht wurde. Muick und Sandy saßen im Innenhof des Schlosses und beobachteten ebenfalls, wie die Prozession an ihnen vorbei zur St. George's Chapel vorbeizog. Auch sie werden ihr Frauchen wohl schmerzlich vermissen.
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