„Godzilla 2: King of the Monsters“: Monster top, Menschen flop

Godzilla 2: Mehr von allem!

Die Fortsetzung „Godzilla 2: King of the Monsters“ folgt der üblichen Blockbuster-Formel: Mehr von allem! Bei den Monstern ist das top, bei dem menschlichen Drama leider flop.

Von Cedric Schmidt

Es ist wieder Monster-Zeit: „Godzilla“ gehört zu Japan wie gutes Sushi, doch auch Hollywood wollte seinen Teil davon abbekommen. Mit Roland Emmerichs „Godzilla“ von 1998 ging dies noch gehörig in die Hose. 2014 folgte dann der nächste Versuch, der mehr Rücksicht auf die japanische Vorlage genommen hat – mit Erfolg. Der inoffizielle Nachfolger war 2016 „Kong: Skull Island“, auf den Godzilla nach seinem zweiten Solo-Film im Jahr 2020 in „Godzilla vs. Kong“ aufeinander treffen soll. Doch wie schlägt sich nun das zweite Solo-Abenteuer der Riesenechse?

Dass es sich bei „Godzilla II“ nicht um ein Kammerspiel handeln würde, dürfte im Vorhinein klar gewesen sein. Der Film setzt auf Bombast und große Action. Wenn Godzilla auf seine Gegner trifft (und von denen gibt es diesmal mehr als noch im ersten Teil), dann ist das in erster Linie eins: beeindruckend! Von den Spezialeffekten ist dies das wahrscheinlich Beste, was es jemals auf die Leinwand geschafft hat. Das gilt übrigens auch für den Ton, der schon während noch die Studio-Logos eingeblendet werden, die volle Wucht entfaltet und in den Kinosessel presst.

Bittersüße Unterhaltung

Doch leider ist es ein zweischneidiges Schwert mit eben diesen Spezialeffekten. Sie sehen zwar toll aus, aber sie kosten Geld – eine Menge Geld! Um also die Kosten ein bisschen geringer zu halten, werden – ähnlich wie bei der „Transformers“-Reihe – noch menschliche Charaktere zur Story hinzugefügt. Sie dürfen für uns staunen und die Größe der Giganten bewundern – und ganz nebenbei dafür sorgen, dass die Effektspezialisten keinen ganzen Film animieren müssen. Wie eingangs geschrieben, ist jedoch auch der menschliche Teil der Geschichte mehr von allem: Die Geschichte um die Menschen ist sehr überdramatisiert und versucht dabei mit allen Mitteln, den Zuschauer zu erreichen – und scheitert damit auf ganzer Linie. Das Schicksal der Menschen lässt einen absolut kalt.

So zeigt sich der Film als bittersüßes Produkt: Wenn die Monster aufeinander losgehen, bietet das bestes Popcorn-Kino. Wenn die Menschen ihre Probleme diskutieren, wünscht man sich möglichst schnell die Monster zurück. Fans von Bombast werden sich entsprechend an den Menschen stören, für Fans von tiefgründigen Geschichten werden die Monster ein Ärgernis sein. Wer über die – für sich jeweils – bittere Seite hinwegschauen kann, wird gut unterhalten.

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